Über uns


Gegründet wurde die Ameranger Auto-Gemeinschaft von sechs Amerangern Familien im Sommer 2006. Das war damals eine kleine Sensation, denn „Carsharing” galt bis dahin als etwas, was nur in Städten möglich ist – also an Orten mit vielen Einwohnern (als potenziellen Interessenten), mit großer Parkplatznot und einem recht gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetz, zu dem Gemeinschaftsautos eine praktische Ergänzung sein könnten. Aber „Autoteilen” auf dem Lande, in Dörfern? Kaum zu machen! Wir haben's dennoch versucht und wurden dann von allen (damals 110) Mitgliedern des ”Bundesverband CarSharing” (bcs) dasjenige, das seinen Standort in der kleinsten Gemeinde bundesweit hatte.

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Wie kam's dazu? Zunächst haben sich ein paar von uns zusammengetan und dann mit kräftiger Hilfe des Vaterstettener Auto-Teiler e.V. (besonderen Dank an Klaus Breindl!) die vorbereitenden Formalitäten (Mitgliedervertrag, Kreditvereinbarungen, Nutzungsordnung u.a.m.) erledigt. Bald danach kauften wir unser erstes Gemeinschaftsauto, einen Opel Zafira 1.8, der übrigens zu einem 7-Sitzer umgebaut werden kann und auch eine Anhängerkupplung hat. Ausgesucht wurde der Wagen vom Kfz-Meister und unserem Mitglied Thomas Rußwurm, in dessen Werkstatt er nun auch gewartet wird. Sehr unterstützt hat unser Projekt zudem die Gemeinde Amerang, indem sie unserem Fahrzeug dankenswerterweise einen Stellplatz gleich neben dem Rathaus reserviert hat.

[Zur AmAG-Geschichte und Gegenwart vgl. auch den Text in der Rubrik „Historie“: Rede zum 10-jährigen Jubiläum der Autogemeinschaft!]

Seither betreiben wir den Wagen gemeinsam, d.h. wir teilen uns seine Anschaffungs-, Abschreibungs- und alle Fixkosten (Kfz-Versicherung & -Steuer) wie auch die Aufwendungen für seine Wartung und Reparaturen. Einige von unseren Mitgliedern haben sich dank dem Gemeinschaftsauto die Haltung eines (Zweit-)Fahrzeugs erspart. Mehr noch: Die Fahrten mit unserem Auto sind - gemessen am Kilometerpreis - billiger als die mit Wagen vergleichbarer Größe und Stärke.

Der ökonomische Vorteil von Gemeinschaftsautos für die beteiligten Individuen ist offenkundig; für uns ebenso wichtig ist aber ihr ökologischer Gewinn für die Allgemeinheit – man denke an die enormen Umweltbelastungen, die allein durch Herstellung und Vertrieb von Autos entstehen, sowie an die Umweltentlastung durch wesentlich geringere Fahrleistungen. Denn wenn weniger Autos gebaut und gekauft werden (mehrere Studien haben schon belegt, dass ein Gemeinschaftsauto sechs bis acht weitere Autos ersetzt!), profitieren Natur und Umwelt davon beträchtlich. Und außerdem gilt: Wenn der Wagen nicht mehr jederzeit verfügbar vor der Tür steht, sondern als Gemeinschaftsauto gebucht werden muss, werden Fahrten sorgfältiger geplant und nur die wirklich nötigen noch unternommen, wird also einfach weniger gefahren. Das ist nach unserer Erfahrung und der anderer Carsharing-Organisationen eine fast automatische Folge des Auto-Teilens.

Eine weitere Erfahrung aus bislang 13 AmAG-Jahren: Gemeinschaftlichkeit bewährt sich! Es kam selten zu Terminkollisionen und nie zu welchen, die nicht kooperativ zu lösen gewesen wären; und noch nie gab es um die Benutzung, Pflege oder Finanzierung des Autos irgendwelche Konflikte in der Gruppe, die nicht friedlich und freundschaftlich hätten beigelegt werden können.

Die AmAG wurde als GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) gegründet; seit August 2013 ist sie ein eingetragener Verein. Mittlerweile hat die AmAG rund ein Dutzend Mitglieder, darunter auch die Gemeinde Amerang, die gelegentlich Dienstfahrten mit unseren Autos erledigt, und ein paar Fördermitglieder, die unser Gemeinschaftsprojekt ideell und finanziell einfach unterstützen wollen und dafür, dann und wann, auch eines unserer Autos benutzen können.

Wir haben unser erstes Auto Opel Zafira ausgetauscht gegen einen Roomster. Wir haben drei Fahrzeuge zur Verfügung: neben dem Roomster auch einen kleinen, wendigen VW-Up! sowie, vor allem für Jugendliche mit beschränkter Fahrerlaubnis, einen elektrischen Renault-Twizy.

Und neuerdings reicht das AmAG-Angebot sogar über Amerang hinaus. Denn mit den zwei Autogemeinschaften in unserer Nachbarschaft, den Bad Endorfer und den Wasserburger Autoteilern (EnAT bzw. WAT), haben wir in „Quernutzungsverträgen“ vereinbart, deren Fahrzeuge auch von unseren Mitgliedern benutzen zu lassen und umgekehrt die unsrigen auch von deren Mitgliedern, falls mal hier oder dort Mobilitätsengpässe bestehen oder wer im Territorium des andern gestrandet ist.

Übrigens: Man kann bei uns auch erst mal Schnupper-Mitglied werden und drei Monate lang unser Angebot (und die Autos) ausprobieren! Der Mitgliedsbeitrag wird dafür nicht erhoben; lediglich eine Versicherungskaution (in Höhe von € 300,-) und die eventuellen Nutzungsgebühren sind dann zu zahlen.