Artikel in Laviva November-Ausgabe 2018

Artikel in Laviva

10 Jahre Ameranger Autogemeinschaft!

Rede des AmAG-Vorstands auf der landmobile-Kundgebung der Gemeinde Amerang hinterm Rathaus am 11.09.16 Text: Walter Satzinger

Tilo: Ich heiße Tilo Teply und habe vor ziemlich genau zehn Jahren, zusammen mit ein paar anderen Amerangern, die Ameranger Autogemeinschaft (kurz: AmAG) gegründet.
Die AmAG ist das, was anderswo „Autoteiler” oder „Carsharing-Organisation” heißt. Wir haben uns aber „Autogemeinschaft” genannt, weil wir genau das sein wollen und sind: eine Gemeinschaft von Einzelpersonen und Familien, die sich gegenseitig helfen, indem sie gemeinsam Autos besitzen und betreiben, sich gegenseitig also Mobilität ermöglichen.

Christine: Wir helfen aber damit nicht nur uns selbst, sondern auch der Natur!
Ich heiße Christine Sinz und bin ebenfalls im Vorstand des AmAG-Vereins.
Es ist ja so: Jede von unseren Mitglied-Familien spart sich, eben weil sie auf unsere Gemeinschaftsautos zurückgreifen kann, die Anschaffung und Unterhaltung eines Zweit-Autos; der Tilo, Vater von vieren, verzichtet sogar ganz auf ein eigenes Auto!
Und das bedeutet in unserem Fall: Sechs Autos weniger stehen in Amerang rum, sechs Autos weniger müssen erst produziert und dann verschrottet werden – jedes Mal mit enormer Belastung für die Umwelt und die Natur!

Walter: Nach neuesten Erhebungen spart, bundesweit gesehen, ein Carsharing-Auto sogar durchschnittlich acht andere Fahrzeuge ein!

Christine: Und glauben Sie mir: Wir fahren auch seltener, als wenn das Auto einfach vor der Tür stünde. Denn für das Gemeinschaftsauto sind wir gehalten, unsere Fahrten etwas besser zu planen und vor allem erst mal zu prüfen, ob sie wirklich nötig sind.
Das ist unsere jahrelange Erfahrung: Wir fahren besser organisiert und deshalb nicht mehr so oft – und das ohne Verlust für unseren privaten Alltag, doch sehr zum Gewinn für den Zustand unserer Straßen und die Sauberkeit unserer Luft. Das allein ist schon ein guter Grund fürs Autoteilen!

Andrea: Aber Umweltschutz ist nicht der einzige!
Ich heiße Andrea Wallig und bin in der AmAG zuständig für die Finanzen, für die Wirtschaftlichkeit unserer Autogemeinschaft. Das ist übrigens gar nicht so einfach, da gibt’s schon ein Problem.
Natürlich spart jeder von uns beträchtlich viel Geld dadurch, dass er die festen Kosten der Fahrzeuge mit allen anderen teilt, also die Kosten für Anschaffung, Versicherung, Kfz-Steuer, Wartung und Reparaturen. In unserem Fall, bei zehn Mitgliedern, trägt also jeder rechnerisch nur ein Zehntel all dieser Kosten.
Wie gesagt: „rechnerisch”. Denn nicht einmal dieses Zehntel muss er direkt bezahlen! Denn die Fixkosten werden ja beglichen durch die Fahrtkosten, durch die Einnahmen aus der Benutzung unserer Autos. Wer mit unseren Autos nicht rumfährt, zahlt – außer einen Mitgliedspreis von 5 Euro im Monat – gar nichts. Klingt phantastisch, gell? Und ist auch phantastisch!
Allerdings: Die Fixkosten müssen natürlich irgendwie reinkommen, d.h. sie müssen reingefahren werden. Jeder Kilometer, der mit unseren Autos gefahren wird, deckt durch seinen Preis ihre Verbrauchskosten (für Benzin, Öl, Reifen, Batterie usw.); er muss aber auch zur Deckung der Fixkosten beitragen. Je öfter und weiter gefahren wird, desto eher ist der Betrieb unserer Autogemeinschaft rentabel – profitabel soll er ja gar nicht sein: Würden wir Überschüsse machen, würden wir die Fahr-Tarife gleich senken. Das ist die Ökonomie von nicht-kommerziellen Carsharing-Organisationen wie der unsrigen.

Walter: Ich heiße Walter Satzinger und bin – wie mein Name schon nahelegt – vor allem für die Verwaltung und Satzung unseres Vereins zuständig, auch für die Werbung und Öffentlichkeitsarbeit.
Was Christine und Andrea gerade beschrieben haben, ist tatsächlich ein Dilemma: Einerseits will jeder von uns – aus ökonomischen und ökologischen Gründen – seine Autofahrten aufs Allernötigste beschränken, andrerseits müssen unsere Autos recht oft benützt werden, sonst bricht das Finanzierungssystem zusammen.
Mit anderen Worten: Es müssen genügend Mitglieder vorhanden sein, die – so zurückhaltend der Einzelne mit seinen Auto-Mobilitätsansprüchen ist – in der Summe für eine hinreichende Auslastung der Fahrzeuge sorgen. Wir brauchen also viele Mitglieder und wenigstens einige mit beträchtlichem Transportbedarf.
Und weil das so ist, waren vor zehn Jahren bei unserer Gründung die Prognosen fürs Überleben der AmAG ausgesprochen pessimistisch: Carsharing in einem Dorf wie Amerang? Ihr spinnt’s wohl! In den Städten, o.k., da mag sowas funktionieren, da gibt’s genügend Leute, die auf ein eigenes Auto gern verzichten, weil ihnen für den Alltag dort das öffentliche Transportangebot längst genügt und die Parkplatznot sie ohnehin nervt; weil sie also nur für gelegentliche Großeinkaufsfahrten oder fürs Wochenende oder einen Kurzurlaub mal ein Auto brauchen, und dann eben das Gemeinschaftsauto nehmen.
Aber auf dem Land, in einem Dorf – keine Chance! Wer dort wohnt, hat ein Auto und braucht’s fast täglich; und natürlich muss es ein eigenes sein, so wie jeder Bauer seinen eigenen Bulldog und Maschinenpark hat – man muss doch unabhängig sein, autark und autonom (da steckt das Wort Auto ja schon drin: Auto-nomie …!)
Also vergesst es! Carsharing in Amerang – geht nicht! Außer uns paar Leuten hat damals nur einer daran geglaubt, dass es zu schaffen wäre, und der hat uns auch kräftig dabei geholfen, die AmAG ins Leben zu rufen:
Der Klaus Breindl aus Vaterstetten, der inzwischen den gesamten Landkreis Ebersberg mit „Autoteilern” überzogen hat. Schad‘, dass er heute nicht hier sein kann (er ist auf Urlaubreise)! Zu gern hätten wir ihm öffentlich nochmals für seine große Hilfe gedankt.

Christine: Danken aber können wir unserem Thomas Rußwurm! Dafür, dass er gleich von Anfang an in der AmAG mitgemacht hat und, zusammen mit seinem Vater, unser erstes Auto, den Opel Zafira, besorgt hat, und dass er seither unsere Autos pflegt und repariert und hier und da auch an seine Werkstattkunden weiterverleiht. Ohne die Unterstützung vom Thomas wär`s um unsere Autogemeinschaft sicher viel schlechter bestellt.
Danken wollen wir auch dem Bürgermeister und dem Gemeinderat, dass sie uns einen zentralen Standplatz für unsere Fahrzeuge (da hinten, gleich neben dem Rathaus) eingeräumt haben und dass im Rathaus selbst nun der Kasten hängt, in dem unsere Autoschlüssel sind. Und: Dass die Gemeinde Amerang vor mehr als zwei Jahren selbst Mitglied des AmAG-Vereins geworden ist und ihr Verwaltungspersonal unsere Autos immer wieder für Dienstfahrten benützt. Danke, Gust, danke Gemeinderat!

Tilo: Ja, ohne solche Unterstützer und Mitmacher wär aus der AmAG nicht das geworden, was sie heute ist. Vielleicht hätte sie gar nicht überlebt.
Wir hatten nämlich auch einiges Pech. Mehrere unserer Mitstreiter der ersten Stunde fielen schon bald nach dem Start der AmAG aus. Zwei Mitgliederfamilien zogen weg, eine dritte bekam ein Dienstfahrzeug gestellt und in einer vierten starb unser Mitglied, Pia Friese.
All das waren schwere Verluste für unsere Gemeinschaft, Verluste von persönlichen Freunden und engagierten Mitorganisatoren. Und natürlich bewirkte das auch erhebliche Einbußen für unseren Betrieb, ein Weniger an regelmäßigen Benutzern, ein kräftiges Minus an Umsatz.
Wir hatten da wirklich schwierige Zeiten. Der Bundesverband Carsharing (bcs), dem wir von Beginn an als Mitglied angehören, hat errechnet, dass – um ein mittelgroßes Fahrzeug in einer Autogemeinschaft solide zu finanzieren – mit ihm pro Jahr mindestens 12.000 Kilometer zurückgelegt werden müssen. Wir hatten dazwischen Jahre, wo unser Zafira kaum über 8.000, einmal sogar nur auf gut 6.000 Kilometer jährliche Fahrleistung kam. Da wurde es schon sehr kritisch.

Andrea: Dennoch haben wir’s geschafft, zeitweise mit Mühe, den laufenden Betrieb zu finanzieren und sogar all die Privatkredite, die wir für die Anschaffung des Zafira brauchten, nach und nach zurückzuzahlen.
Was wir aber nie und nimmer geschafft hätten: die Anschaffung eines zweiten Fahrzeugs – was nach aller Erfahrung ein besonders schwieriger, aber auch ein besonders ergiebiger Schritt für Carsharing-Organisationen ist.
Hier ist ganz groß die Raiffeisenbank zu loben und insbesondere dem Georg Kierner zu danken, der sich leidenschaftlich dafür einsetzte, dass seine Bank unserem Verein ein Auto spendete! Dort steht er, unser kleiner Flitzer, der VW Up!

Walter: Also, man sieht: Es geht doch! Selbst in einem kleinen Dorf. Oder vielleicht gerade in einem Dorf, wo die Leute sich kennen und unterstützen können, in Amerang, wo man auch – wie’s in unserem Logo heißt – „angenehm anders Auto fahren” kann!?
Als wir uns gründeten vor zehn Jahren, war Amerang bundesweit der kleinste Ort, der eine Carsharing-Organisation beherbergte! (Heute gibt es einige Dörfer, sogar kleinere als das unsere, die Autogemeinschaften haben.) Das hat damals ziemliches Aufsehen erregt. Der Bundesverband pries uns als Vorreiter-Modell in der ganzen Republik an, das Fernsehen (zdf) drehte einen kleinen Film, der BR machte eine Reportage, die regionale Presse brachte mehrere Berichte, und wir wurden immer wieder eingeladen, auf Fachkonferenzen oder Bürgerversammlungen unser kleines ‚Wunder‘ vorzustellen.

Tilo: Tja, unsere glorreiche Vergangenheit…! Was aber ist unsere Gegenwart? Und wie soll unsere Zukunft sein? Zurzeit ist die Bilanz der Fahrtenkilometer befriedigend, der Betrieb unserer Autos rentabel …
Andrea: … aber sie haben noch große Kapazitäten frei, sie könnten noch viel häufiger benutzt werden!
Tilo: Zurzeit haben wir einen soliden Mitgliederstamm …
Christine: … aber wir würden ihn gern vergrößern! Will keiner von Euch AmAG-Mitglied werden?
Tilo: Vor kurzem haben wir mit den Endorfer Autoteilern einen Kooperationsvertrag geschlossen: Wir können nun unsere Fahrzeuge gegenseitig benutzen …
Walter: [Herzlich willkommen, Martin und Hans aus Endorf!] …Einen solchen Vertrag werden wir wahrscheinlich schon bald auch mit den Wasserburger Autoteilern schließen. „Quernutzung” heißt das.
Tilo: [Herzlich willkommen, Bernd und York aus Wasserburg!] Mit dem gerade entstandenen „Bürgernetzwerk Amerang” werden wir eine innige Verbindung eingehen und endlich verwirklichen, was wir schon lange anstreben: nämlich einen Transportdienst für Ameranger einrichten, die selbst nicht oder nicht mehr Autofahren können.

Walter: Und noch ein altes, langgehegtes Ziel wollen wir in nächster Zeit erreichen: die Anbindung der Evenhausener an die AmAG! Evenhausen soll einen eigenen Standplatz für AmAG-Autos bekommen – und ein zusätzliches Auto!

Tilo: Und dieses Auto soll ein Elektro-Auto sein!
Ja, wenn wir in Evenhausen und auch in Stephanskirchen – und das ist wahrscheinlich – genügend Interessenten für die AmAG-Mitgliedschaft finden, werden wir in Zusammenarbeit mit dem Evenhauser Dorfladen dort einen Standplatz für unsere Fahrzeuge einrichten.
Und wenn wir – und auch da sind wir guter Hoffnung – noch ein paar fortschrittliche Sponsoren finden, wird unser 3. Auto ein E-Auto sein!

Walter: Sicher nicht gleich ein BMW i3, wie wir sie heute hier bestaunen können, aber vielleicht ein Renault Zoe, wie ihn unser Traunsteiner Carsharing-Kollege mitgebracht hat [herzlich willkommen, Thomas Lang!]. Auch der würde die vielen kurzen Fahrten unserer Mitglieder nach Wasserburg oder Rosenheim locker bewältigen, sauber durchführen und billig erledigen.

Tilo: Ein E-Auto für Amerang und die AmAG!
Damit sind wir wieder beim Hauptanlass dieser Veranstaltung angekommen – und wir danken den Veranstaltern, dass wir unser 10-Jähriges in diesem Rahmen feiern dürfen. Vergelt’s Gott! Und viel Erfolg dem landmobile-Projekt!
[Redezeit: ca. 15 min.]

Mit dem UP! geht’s bei der AmAG weiter aufwärts!
VR Bank spendet der Autogemeinschaft ein Auto


Quelle: Mitteilungsblatt Gemeinde Amerang April 2014. Text: Christl Auer / Walter Satzinger
zweitesauto

Ein zweites Auto für die Ameranger Autogemeinschaft: Konrad Irtel, Vorstandssprecher der VR·Bank Rosenheim-Chiemsee. und Bürgermeister Augustin Voit mit den Vorständen der AmAG und Georg Kierner, Geschäftsführer der Volksbank Raiffeisenbank in Amerang (von links), bei der Übergabe des nagelneuen Autos.
(Bild: Wasserburger Zeitung)

Die Volksbank Raiffeisenbank Rosenheim-Chiemsee eG übergab ein VR-Mobil an die Ameranger Autogemeinschaft e. V. (AmAG) und sorgt damit für noch mehr Flexibilität bei den "Auto-Teilern".

Mit einem Auto flexibel mobil sein – und doch dabei Geld sparen und das Klima schützen? Die Ameranger Autogemeinschaft zeigt seit acht Jahren, dass das mit der gemeinschaftlichen Nutzung eines Autos sehr gut möglich ist. Die Idee war nicht neu, aber die Ameranger haben bewiesen, dass "Car-Sharing" nicht nur großstadttauglich ist, sondern auch im ländlichen Raum problemlos klappen kann.
Die Vorteile liegen auf der Hand: AmAG-Mitglieder verfügen über ein Fahrzeug, ohne es besitzen zu müssen. Das erspart ihnen den eigenen Zweitwagen, mindert mächtig die Anschaffungs- und Unterhaltskosten und schafft auch zeitliche und organisatorische Freiräume, denn um Werkstattaufenthalte, TÜV, Reifenwechsel und ähnliches kümmert sich die Gemeinschaft.
Die Anschaffung des bislang einzigen Gemeinschaftsfahrzeugs wurde durch Privatkredite vorfinanziert. Die Betriebskosten werden zurzeit über einen Monatsbeitrag von 5 Euro, 35 Cent pro gefahrenem Kilometer (inklusive Benzin) und 40 Cent je Stunde Mietdauer umgelegt; für Langstrecken und nachts gelten günstigere Tarife. Das darüber hinaus erwirtschaftete Geld wird zur Kreditrückzahlung und zum Ansparen für ein neues Fahrzeug verwendet.
Um zu einem selbsttragenden System zu werden, brauche es allerdings mindestens eine Fahrleistung von 12.000 km im Jahr, sagt Walter Satzinger, einer der Vorstände des AmAG e.V., und das heißt: Es braucht dafür eigentlich noch mehr Personen als die Handvoll Familien, die sich bisher den Opel Zafira teilen, und die Mitglieder der Ameranger Gemeindeverwaltung, die es neuerdings auch gelegentlich benutzen.
Warum aber beteiligen sich nicht mehr Leute an diesem Projekt, das so offensichtlich sinnvoll ist? Weil viele glauben, meint Satzinger, dass – solange die Gemeinschaft nur über ein Fahrzeug verfüge – dieses sicher gerade dann nicht frei sein dürfte, wenn sie es mal benötigten. Ein verständlicher, aber unberechtigter Vorbehalt. Denn in all den Jahren der AmAG habe es kaum Terminüberschneidungen gegeben, und falls doch einmal, sei auf dem Weg kurzer Kommunikation stets eine zufriedenstellende Lösung gefunden worden.
Mit einem zweiten Fahrzeug aber könnten diese Bedenken nun ausgeräumt werden. Dementsprechend groß war die Freude der ‚Amagos’, als ihnen nun Konrad Irtel, Vorstandssprecher der Volksbank Raiffeisenbank Rosenheim-Chiemsee eG, zusammen mit Georg Kierner, dem Leiter der Ameranger Geschäftsstelle, in einer kleinen Feierstunde die Schlüssel zu einem nagelneuen VW Up! übergab.
Das Angebot der Bank, auch den AmAG e.V. – wie bereits einige andere soziale Einrichtungen in Bayern – mit der Spende eines Vrmobils zu bedenken, gab es schon vor fast zwei Jahren. Es war Herrn Kierners Idee und Initiative gewesen, die Autogemeinschaft auf diese Weise an den Erlösen des Gewinnsparvereins seiner Bank teilhaben zu lassen. Und es ist seiner Ausdauer zu verdanken, dass trotz mancher rechtlichen und organisatorischen Hürde die Überlassung des Autos schließlich möglich wurde.
Überzeugt waren die Verantwortlichen der Bank von dem ‚Vorzeigeprojekt’, das im Übrigen auch gut zum Ameranger Energiekonzept passe, von Anfang an gewesen. "Ich freue mich sehr, dass wir helfen können, das Engagement für Mitmenschen und Umwelt vor Ort mit einem VRmobil nachhaltig zu stärken", betonte Konrad Irtel. Der Verein strebe ein menschen- und naturfreundliches Verkehrswesen an und unterstütze außerdem fahrzeuglose oder fahruntüchtige Menschen im Dorf.
Dank dem zweiten Auto nämlich können über die AmAG künftig solchen Personen nun Transportfahrten zu Arzt- oder Behördenbesuchen angeboten werden; ehrenamtliche Fahrer stehen dafür schon bereit. "Damit kann das soziale Netz in der Gemeinde ausgebaut werden", freute sich deshalb Bürgermeister Gust Voit auf der Übergabe-Feier am 24.März.
Außerdem wird jetzt versucht werden, den potenziellen Mitgliederkreis des AmAG e.V. zu erweitern, indem auch jenseits des Zentraldorfs, in Evenhausen, ein Auto-Standplatz eingerichtet wird, sodass auch dortige Gemeindebewohner bei dem Projekt mitmachen könnten.
Über ein praktisches Online-Buchungssystem sind sowohl der Opel-Siebensitzer mit Anhängerkupplung (bei Bedarf mit Fahrradständer) als auch der kleine VW einfach und meist auch sehr kurzfristig zu buchen. Wer´s mal ausprobieren will, kann das Angebot mit einer dreimonatigen Schnuppermitgliedschaft testen. Weitere Infos unter www.amag-online.de.

"Ein ähnlicher Artikel erschien in der ’Wasserburger Zeitung’ vom 7. April 2014"

Nun nimmt die AmAG auch die Gemeinde mit ins…Auto!

Quelle: Mitteilungsblatt Gemeinde Amerang März 2014. Text: Walter Satzinger - Foto: Christine Sinz

Gemeinde

Probestart: Michaela Jacklbauer kutschiert die Herren Stadler und Görgmayr

Davor war im Sitzungssaal des Rathauses das gesamte Personal der Gemeindeverwaltung versammelt gewesen und über den Gebrauch des Gemeinschaftsautos informiert worden: wie man im Internet die geplanten Fahrten bucht und dann Zugang zu dem Wagen bekommt, wie das Fahrtenbuch geführt wird und die Kostenabrechnung erfolgt.

Beim anschließenden Gespräch über weitere technische oder organisatorische Details wurde deutlich: Autos gemeinschaftlich zu betreiben, ist wirklich nicht kompliziert, viel einfacher als weithin angenommen. Und Gemeinde-Azubi Michaela Jacklbauer machte nach der Versammlung gleich auch den Test: einen Probestart im Gemeinschaftsauto (s. Foto).
Ab jetzt können also alle 15 Mitglieder der Gemeindeverwaltung ihre Dienstfahrten mit dem AmAG-Auto durchführen, und selbst als Privatpersonen sind sie berechtigt, es zu benutzen.
Wenn dann – in Bälde – ein zweites AmAG-Fahrzeug zur Verfügung steht, dürfte es trotz diesem mächtigen Zuwachs an "Fahrberechtigten" kaum zu Terminkollisionen kommen. Und wenn doch, muss man sich halt untereinander arrangieren. Die Erfahrung auch anderer Autogemeinschaften lehrt: Das geht immer!

Auch Gemeinde ein Autoteiler

standplatz

Das AmAG-Auto auf dem Stellplatz vor dem Rathaus - kurze Wege für die Gemeindemitarbeiter.

Wasserburger Zeitung vom 24.10.13

Jetzt sitzt auch die Gemeinde auf dem Beifahrersitz: Der Gemeinderat beschloss den Beitritt zur "Ameranger Autogemeinschaft" (AmAG), die seit 2006 besteht.

Damals war es ein Novum in der deutschen Carsharing-Szene: Amerang war das erste Dorf, in dem der bis dahin ausschließlich städtische Versuch des Autoteilens unternommen wurde. Die AmAG ist ein Zusammenschluss von zurzeit sieben Familien, die ein gemeinsam gekauftes Auto gemeinschaftlich betreiben, so dass jeder von ihnen die Haltung eines Zweitwagens spart.
Gegründet als Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) hat sich die AmAG, selbst Mitglied im Bundesverband der CarSharing-Organisationen (bcs) , nun als eingetragener Verein konstituiert - mit gemeinnütziger Zielsetzung. Denn Zweck ist nicht nur der finanzielle Nutzen, der durch Teilung der Kfz-Fixkosten für die Mitglieder entsteht, sondern auch der ökologische Gewinn für die Allgemeinheit: weniger Umweltbelastungen, die allein schon Produktion und Vertrieb von Autos verursachen. Außerdem will die AmAG Amerangern, die selbst nicht (mehr) Auto fahren können, eine preiswerte Transportmöglichkeit anbieten.
Die Gemeinde Amerang hatte schon bisher das AmAG-Projekt tatkräftig unterstützt, hat dem Gemeinschaftsauto einen Stellplatz gleich neben dem Rathaus reserviert und sowohl im Gemeindeblatt als auch auf die Webseite immer wieder auf die Autogemeinschaft aufmerksam gemacht.
Jetzt hat der Gemeinderat auch noch den Beitritt der Gemeinde zum AmAG-Verein beschlossen. Er folgt damit dem Vorbild anderer Kommunen wie der Stadt Wasserburg und auch zahlreichen Gemeinden im Landkreis Ebersberg, die ebenfalls Mitglieder der dortigen Autoteiler-Organisationen geworden sind, um ihre Unterstützung für derartige Initiativen kundzutun.
Mehr noch: Bürgermeister Gust Voit rechnet damit, dass künftig auch Ameranger Gemeindebeschäftigte hin und wieder das Gemeinschaftsauto benutzen werden zur Erledigung von Dienstgeschäften.
Gegen seinen Antrag auf Beitritt zum Verein gab es nur eine Gegenrede und drei Gegenstimmen. Alle übrigen 14 Ratsmitglieder stimmten ihm zu, und mehrere Gemeinderäte betonten ausdrücklich, wie gut ein solches "Leuchtturm projekt" gerade zum Ameranger Energiekonzept passe. Die Beteiligung sei sogar ein Akt gemeindlicher "Familienförderung".
Die Gemeinde Amerang wird also wie die anderen AmAG-Mitglieder eine rückzahlbare Gemeinschaftseinlage von 450 Euro und einen monatlichen Mitgliedsbeitrag von fünf Euro entrichten und Zugang zu dem im Internet installierten Buchungssystem erhalten. Wenn ihre Mitarbeiter innen den vollkaskoversicherten Wagen benutzen, werden die Fahrten nach den aus Zeit- und Streckentarifen zusammengesetzten AmAG-Gebühren abgerechnet.

 

Amag im Radio

Interview mit den AmAG-Mitgliedern Ludwig Hollermeier und Walter Satzinger in einer Sendung des ”Notizbuch”, Bayern 2, am 25.05.2011: ”Wer teilt, kommt weiter – Carsharing in Stadt und Land”.

 

AmAG im Fernsehen!

Der Sender 3sat hat in seiner Sendereihe "vivo" am 01. März 2008 um 17.30 Uhr über unsere Autogemeinschaft berichtet. Fazit des Beitrags: Carsharing ist gerade auf dem Land nötig und selbst in einem kleinen Dorf gut möglich!

 

Amag in der Presse

(Trostberger Tageblatt, 15. September 2006)

 

 

Schlüsselübergabe

Schlüsselübergabe am 28. August 2006 für die erste Fahrt mit unserem Gemeinschaftsauto an Frau Ada Schweinsberger von Thomas Rußwurm vom Autohaus Rußwurm (links) und Dr. Walter Satzinger (rechts).